Weltweit gibt es bereits Lösungen für programmierbares Geld als Antwort auf die wachsende Digitalisierung. Neben privaten Anbietern wie Libra arbeiten ca. 80% der Zentralbanken aktiv an eigenen Konzepten. Erste Pilotprojekte laufen bereits. Zuletzt hat auch die EZB angekündigt, dass sie Konzepte für den digitalen Euro prüft, um ein digitales, gesetzliches Zahlungsmittel als Pendant zum Bargeld zu schaffen. Dieses soll u.a. grenzüberschreitende Finanztransaktionen beschleunigen und Transaktionskosten senken.
Für wen aber könnte programmierbares Geld einen Nutzen bieten? Stellt programmierbares Geld tatsächlich einen Innovationssprung dar bzw. schafft es Mehrwerte und neue Möglichkeiten? Welche technologische Basis sollte programmierbares Geld haben?
Diese und weitere Fragen haben wir mit Experten im Rahmen unserer virtuellen TC Business Werkstatt diskutiert – und visualisiert.
Werden Banken weiterhin als Intermediär fungieren, oder werden sie überflüssig?
Der Druck durch private Player wächst stetig als Folge der Internationalität, die Anbietern wie Facebook oder Google einen großen Markt- und Konkurrenzvorteil gegenüber Banken und Kreditkartenunternehmen verschafft. Das Konzept der EZB, ebenso wie anderer Zentralbanken, hat das primäre Ziel, das bestehende Finanzsystem zu stärken. In diesem haben Zentralbanken keinen direkten Kontakt zum Endkunden, wollen dies auch i.d.R. nicht, sondern verfolgen eher das Ziel, zusätzliche Varianten zu Bargeld zur Verfügung zu stellen.
Danach wäre die Rolle der Intermediäre zunächst gesichert. Offen bleibt allerdings die Frage, ob neben klassischen Geschäftsbanken auch andere Anbieter die Rolle eines Intermediärs einnehmen können.
Braucht Europa ein eigenes CBDC-Konzept, um langfristig unabhängig zu bleiben?
Wie häufig bei Innovationen ist der Nutzen in der Entstehungsphase noch nicht absehbar. Aber wenn Europa weiterhin eine Rolle im Zahlungsverkehr spielen will, brauchen wir eigene Konzepte, um nicht von anderen Playern in geopolitische Abhängigkeit zu geraten.
Programmable Money – Everything you don’t understand about money, combined with everything you don’t understand about computers.
John Oliver, Last Week Tonight Show