Der Countdown läuft. Bereits im Februar 2018 müssen Zahlungsverkehrsdienstleister die neuen Anforderungen der Payment Services Directive II
(PSD II) erfüllen.
Diese soll den Markt für Zahlungsverkehrsdienstleistungen liberalisieren und eine einheitliche gesetzliche Regelung für elektronische
(und mobile) Zahlungen schaffen. Diese neue Phase der Regulation verpflichtet Marktteilnehmer zu einigen technischen Änderungen bei Authentifizierungs- oder Transaktionsprozessen, die wir im Folgenden genauer vorstellen.
Für manch einen bedeutet dies eine lästige Pflicht. Wir sehen es als Chance für eine Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle einhergehend mit Produkt- und Serviceinnovationen.
Die PSD II fordert, dass alle kontoführenden Institute neue Schnittstellen zu ihrem Kontosystem implementieren, um Transaktionsdaten mit berechtigten Dritten zu teilen. Sie müssen also den von ihren Kunden „Berechtigten“ Zugriff auf ihre Bankeninfrastruktur gewähren und laufen dadurch Gefahr, dass Wettbewerber parallele Kundenbeziehungen aufbauen, Customer Insights generieren und diese wertvollen Kundendaten monetarisieren. Weiterhin müssen sie neue, stärkere Authentifizierungsprozesse und -systeme bereitstellen, so dass die Transaktionen durch zusätzliche Sicherheitsmerkmale geschützt sind.
Die Notwendigkeit der PSD II Umsetzung scheint etablierte Finanzdienstleister momentan im Vergleich mit den agileren Systemen der Fintechs massiv zu bedrohen.
Aber auch Banken können ihre Innovationsfähigkeit ausbauen und auf Basis ihrer bestehenden Kundenbeziehungen Strategien und Geschäftsmodelle entwickeln, um am digitalen Strukturwandel zu partizipieren.
„Finanzdienstleister müssen ihre etablierten Systeme und Prozesse an die neuen Anforderungen der PSD II anpassen. Noch lange nicht alle Betroffenen haben damit angefangen, obwohl sich – neben der rechtlichen Pflicht – jetzt Chancen bieten, aktuelle Geschäftsmodelle auf ihre Zukunftsfähigkeit zu überprüfen
und selbst proaktiv Innovationen im Zahlungsverkehr zu platzieren.
Das Ziel sollte es sein, in der Wahrnehmung des Kunden der verlässliche Kontakt zu bleiben und neuen Wettbewerbern mit eigenen, innovativen Produkten und Dienstleistungen zu begegnen.“
Andre Standke
„Angst vor Fintechs müssen etablierte Zahlungsdienstleister nicht zwangsläufig haben, da diese jeweils nur einzelne Produktbereiche des Zahlungsverkehrs anbieten.
Letztlich entscheidet der Kunde über seinen präferierten Zugang – die Banken müssen sich aber zugänglich machen.
Erste Praxisbeispiele zeigen, wie Marktanbieter mithilfe der Digitalisierung Abläufe, Benutzeroberflächen oder eigene Produkte an die neuen Kundenbedürfnisse anpassen oder in Form von Kooperationen
mit Fintechs zusammenarbeiten, um ihr eigenes Leistungsspektrum gegenüber den Kunden zu erhöhen.“
Jens Hegeler
Auf welche Anforderungen müssen sich Finanzdienstleister vorbereiten?
Inwieweit sind bisherige Geschäftsmodelle durch die PSD 2 bedroht?
Welche neuen Ertragsquellen bieten die Änderungen für die Etablierung zukunftsfähiger Geschäftsmodelle?
Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung der rechtlichen und technischen Anforderungen der PSD II u.a. durch Analyse der vorhandenen Prozesse und Matching mit den bestehenden Anforderungen. Ebenso prüfen wir – egal, wo Sie beim Thema Digitalisierung stehen – gemeinsam mit Ihnen die Kompatibilität Ihrer eigenen Innovationsfähigkeit für ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell.